"Wir gedenken der zahllosen Opfer der Kriege und nicht zuletzt der Menschen, die auf der Flucht vor den Schrecken der Kriege ihr Leben lassen mussten", sagte der langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises, Werner Höner. Er rief zugleich zur Solidarität mit Asylsuchenden auf.
"Rassismus, Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit werden stets auf unseren Widerstand stoßen", sagte Höner. Zugleich forderte er die westlichen Industrienationen auf, in den Herkunftsländern der Flüchtlinge mehr Hilfe zu leisten, "damit sie dort eine Zukunft haben".
Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt rief Höner zu einem Dialog mit Russland auf. "Nur mit Russland wird es einen sicheren Frieden in Europa geben", sagte der frühere Arbeitskreis-Vorsitzende. Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine verschärften dagegen die Kriegsgefahr.
Höner begrüßte zudem, dass die Bundesregierung in diesem Jahr beschlossen hat, die ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen für ihr Leid zu entschädigen. "70 Jahre mussten diese Menschen warten, bis ihnen eine symbolische Anerkennung zugesprochen wurde", kritisierte er zugleich.
Auch Hans Coppi, Sohn der von den Nationalsozialisten hingerichteten Berliner Widerstandskämpfer Hans und Hilde Coppi, kritisierte in seiner Rede das lange Zögern der Bundesregierung. Wer als Zivilist zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt worden sei, habe Leistungen aus dem Fonds der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft erhalten. "Wer als sowjetischer Kriegsgefangener unter KZ-ähnlichen Bedingungen inhaftiert und zu schwerster Arbeit gezwungen worden war, erhielt nichts", beklagte Coppi laut Redetext.
Auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof liegen nach Angaben der Initiative mehr als 65.000 sowjetische Opfer. Das Kriegsgefangenenlager Stalag 326 wurde am 2. April 1945 durch die US-Armee befreit. Der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" pflegt seit mehr als 45 Jahren das Andenken an die auf dem Soldatenfriedhof begrabenen Opfer der NS-Diktatur.