Sie bedauerte, dass bisher noch zu wenig konkrete Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden könnten, da es noch keine ausreichenden Langzeitstudien zu dem Thema gebe.
Als Ursache für die zunehmende Mediensucht sieht der Leiter der Medienambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Bochumer Klinik, Bert te Wildt, die ständige Verfügbarkeit. "Aufklärung zum Thema ist hilfreich, aber nicht der Weisheit letzter Schuss", sagte te Wildt. Restriktion habe eine größere Wirkung und müsse notfalls auch vom Gesetzgeber kommen. Te Wild, der sich seit Jahren mit Abhängigkeit rund um Cybersex, Online-Spielsucht und Social Media befasst, betonte, dass Kinder und Jugendliche vor allem den verantwortungsvollen Umgang mit Medien lernen müssten.
Auch Christian Montag, Professor am Institut für Psychologie und Pädagogik der Universität Ulm, betonte: "Es gibt noch kein klares Bild davon, was Internetsucht eigentlich ist." Es gebe aber bestimmte Anzeichen, die auf eine mögliche Sucht hindeuten. Dazu zählen nach seinen Worten eine ständige Beschäftigung mit dem Medium und Entzugserscheinungen, wenn es nicht genutzt werden kann.