Das Netzwerk "Dresden für Alle" kritisierte die sächsischen Behörden wegen der Zustände in dem Lager. Die Grundversorgung der Bewohner sei nicht gewährleistet. Viele hätten weiterhin keine Schuhe und vernünftige Kleidung und verwendeten ihr Taschengeld, um sich selbst mit Essen zu versorgen. Auch auf kulturelle Unterschiede werde kaum Rücksicht genommen. "Die Nerven liegen blank, auch weil viele geflüchtete Menschen nicht wissen, was mit ihnen passiert", erklärte ein Sprecher des Netzwerkes am Wochenende.
Die sächsischen Behörden betreiben das für 1.100 Menschen ausgelegte Zeltlager seit einer Woche als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. In den vergangenen Tagen war das Lager wiederholt Ziel rechtsextremer Demonstrationen und Attacken.
In der Suhler Erstaufnahmestelle für Asylbewerber kam es am Samstag ebenfalls zu einem gewaltsamen Streit unter rund 80 Flüchtlingen. Nach Angaben der Thüringer Polizei waren an der Auseinandersetzung Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia und Albanien beteiligt. Acht Personen wurden verletzt, darunter zwei Mitarbeiter des Wachdienstes. 23 Bewohner wurden auf Anordnung der Behörden in eine andere Unterkunft gebracht.