Dort finden 488 Menschen Schutz, darunter 125 Kinder. Zum Vergleich: Im Januar gab es 200 Kirchenasyle mit 359 Migranten. Im Juni zählte die Bundesarbeitsgemeinschaft 459 Menschen im Kirchenasyl.
Beim Kirchenasyl nehmen Gemeinden Flüchtlinge auf, bei denen nach ihrer Einschätzung bei einer Abschiebung Gefahr an Leib und Leben droht. Diese humanitäre Praxis wird vom Staat geduldet.
Weiter viele Dublin-Fälle im Kirchenasyl
Zum Jahresanfang hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) das Kirchenasyl allerdings scharf kritisiert. Er warf den Kirchen vor, sich besonders bei sogenannten Dublin-Fällen über geltendes Recht zu stellen. Nach der Dublin-Regel müssen Flüchtlinge in dem europäischen Staat ihren Asylantrag stellen, über den sie eingereist sind. Reisen sie weiter, können sie wieder in den Ersteinreisestaat abgeschoben werden.
Durch den Schutz im Kirchenasyl verstreicht für diese Flüchtlinge oft die Überstellungsfrist und sie können dann in Deutschland bleiben. Ende Februar einigten sich Kirchen und staatliche Stellen auf ein neues Verfahren, das eine engere Kommunikation zwischen den Landeskirchen und den Behörden vorsieht.
Die Zahl der Dublin-Fälle im Kirchenasyl steigt dennoch weiter: Von den 291 aktuellen Fällen sind 247 Dublin-Fälle. Im Juni waren es 217, im Februar 187.