Wie die Polizei am Samstag mitteilte, kam es zu keinen größeren Auseinandersetzungen mit den zeitgleich etwa 250 demonstrierenden Asylgegnern. Am Rande der Veranstaltungen rund um das örtliche Flüchtlingsheim wurde den Angaben zufolge allerdings ein 23-jähriger Flüchtlingsunterstützer durch eine geworfene Dose am Kopf verletzt.
Zwei Asylgegner im Alter von 32 und 37 Jahren seien in Gewahrsam genommen worden, nachdem sie Ordner der eigenen Demonstration bedrängt, Polizisten beleidigt und "Sieg Heil" gerufen hätten, hieß es weiter. Insgesamt waren den Angaben zufolge 170 Polizisten im Einsatz, um beide Lager zu trennen. Dabei sei es auch zum Einsatz von Pfefferspray gekommen.
Landesregierung: Hass und Diskriminierung haben keinen Platz in Sachsen
In Freital bei Dresden demonstrieren seit Tagen Asylgegner, darunter Sympathisanten der "Pegida"-Bewegung, gegen eine Unterkunft für Asylbewerber. Im Laufe der Demonstrationen, denen immer wieder auch Aktionen von Asylbefürwortern entgegenstanden, kam es wiederholt zu Übergriffen auf Flüchtlingsunterstützer.
Auch der Lenkungsausschuss Asyl des Landes setzte bei seiner Sitzung am Freitag ein Zeichen gegen die asylfeindlichen Proteste in Freital. "Hass und Diskriminierung haben keinen Platz in Sachsen", heißt es in einer am Freitagabend veröffentlichten Mitteilung des sächsischen Innenministeriums.
Nach Angaben des Gremiums, in dem Vertreter des Landes, von Kommunen und Behörden über praktische Fragen im Zusammenhang mit Asyl beraten, gab es im ersten Quartal 2015 20 Übergriffe auf Asylbewerberunterkünfte in Sachsen. In 21 weiteren Fällen seien Amts- und Mandatsträger, die sich mit Flüchtlingspolitik beschäftigen, beleidigt oder bedroht worden.
Die Ermittlungen übernimmt in diesen Fällen den Angaben zufolge das für extremistische Taten gegründet Operative Abwehrzentrum. Das Ministerium rief auch Engagierte in Initiativen oder Vereinen dazu auf, in solchen Fällen Anzeige zu erstatten.