EKD-Ratsvorsitzender empfindet Scham für Luthers Antisemitismus
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, kritisiert den Antisemitismus des Reformators Martin Luther (1483-1546).
"Luther hat sich in seiner Spätzeit unhaltbar und in kruden Thesen über das Judentum geäußert", sagte Bedford-Strohm dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut Vorabmeldung vom Freitag: "Diese Verirrungen können nur Anlass zu Trauer und Scham sein."
Man habe leider jahrhundertelang immer wieder übersehen, dass Christen "für immer in den biblischen Bund Gottes mit dem Volk Israel einbezogen" seien, fügte Bedford-Strohm hinzu. Jesus habe zum gleichen Gott gebetet wie das jüdische Volk. "Es ist eine Hypothek der christlichen Theologie, dass man an dieser Stelle lange die Tatsachen verdreht hat." Allerdings hätten sich die christlichen Kirchen diesem Versagen inzwischen
intensiv gestellt, betonte der bayerische Landesbischof.
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