Die evangelische Kirchengemeinde Heinsberg, irgendwo zwischen dem durch den allseits beliebten Horst Schlämmer (Chefredakteur des "Grevenbroicher Tagblatts", Schätzelein!) zu Berühmtheit gelangtem Grevenbroich und Holland gelegen, macht gerade Furore mit ihrem neuen Projekt: Einer Kirche zum Fahren! Auf einen Fahrzeuganhänger hat ein örtlicher Messeausstatter anlässlich seines 50jährigen Firmenjubiläums eine mobile Kirche gebaut. Komplett inklusive Kirchturm (damit sie nicht mit dem Bratwurstwagen nebendran verwechselt werden kann), Altar und vor allem auch Kaffeemaschine.
Pfarrer Sebastian Walde möchte damit nicht nur bei den beliebten Freiluftgottesdiensten der Gemeinde präsent sein, sondern auch bei Straßenfesten, Vereinsfeiern und ähnlichen Veranstaltungen. Kirche mitten dabei! So kann es sein. Vielleicht gibt es auch mal einen Gemeindeausflug im Bus mit Kirche hintendran. Nach Holland ans Meer, mit Freiluft-Gottesdienst.
Wenn alles klappt, soll es sogar ein Treffen der mobilen Kirchen auf dem Evangelischen Kirchentag 2017 in Berlin geben. Ein Netzwerk mobile Kirchen ist im Aufbau.
An dem Kirchentagstreffen kann unsere Wagenkirche leider nicht teilnehmen, denn sie ist nur von Hand ziehbar, und der Fußweg von Schweinfurt nach Berlin dauert laut Google Maps immerhin 84 Stunden (reine Laufzeit). Noch gar nicht berücksichtigt, dass es Fußwege gibt, die für fahrbare Kirchen eher ungeeignet sind: Treppen, starke Steigungen, Waldwege, auf denen der Turm in den Zweigen hängen bleiben und runterfallen kann (für Sie im Wildpark Schweinfurt getestet) und und und.
Kirche kommt ins Rollen. Kirche kommt zu den Menschen, wenn schon die Menschen nicht mehr zur Kirche kommen. Kirche geht, nein: rollt neue Wege.
Herzlichen Glückwunsch, Kollege Walde. Ich wünsche von dieser Stelle aus Gottes Segen und allzeit gute Fahrt.