Wie gerecht geht es zu in der Republik?

Wie gerecht geht es zu in der Republik?
Wo stehen wir, dreißig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer. Auf dem Dortmunder Kirchentag diskutierten die Bundesfamilienministerin, zwei Oberbürgermeister, ein Bürgerrechtler und eine Moderatorin

„Es ist an der Zeit, dass wir die Dinge nicht mehr nach der Himmelsrichtung, sondern nach dem Sachverhalt beurteilen“, sagte Ulrich Sierau, Dortmunds Oberbürgermeister auf dem Podium „30 Jahre Mauerfall: Wie gerecht geht es zu in der Republik?“ Mehrfach verwies der OB darauf, dass die Stadt auch in den vergangenen Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandel durchgemacht hat. 

An der Debatte vor überfüllter Messehalle, die das ZDF live übertrug, beteiligten sich auch die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, der Wittenberger Oberbürgermeister Torsten Zugehör und die Moderatorin und Theologin Angela Elis. 

Besondere Impulse setzte der Bürgerrechtler und Theologe Frank Richter: „Ich mache mir gar nicht so sehr Sorgen über Ost und West“, sagte er. „Ich mache mir Sorgen um unsere demokratische und plurale Gesellschaft.“ Immer wieder unterbrach das Publikum seine Beiträge mit Applaus. 

Franziska Giffey warb für die Arbeit der Bundesregierung, die sich um eine Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Ost und West warb.Wir müssen den Leuten eine Zukunftsperspektive geben“, sagte sie. „Sie haben ja schon mal alles verloren.“

Torsten Zugehör machte auch auf andere Ungleichheiten aufmerksam: „Kein einziger Rektor der ostdeutschen Hochschulen hat eine ostdeutsche Biografie.“ Das habe mit Netzwerken zu tun. Kaum ein Ostdeutscher sei Mitglied bei den Rotariern. 

Dem wollte Angela Elis etwas entgegensetzen: „Wir Deutsche gehören zu denen in der Welt, denen es am besten geht. Das kommt mir oft zu kurz.“

Ein Mitschnitt der lebhaften Debatte ist spätestens ab morgen in der ZDF-Mediathek zugänglich.

 

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