Über Glaube und Vernunft, Auferstehung und die Grenzen von Wissenschaft äußert sich der Bestseller-Autor Manfred Lütz in einem Interview des Konstanzer "Südkurier". Lesenswert!
Unter dem Titel "Man muss wissen, was Wunder sind" spricht Lütz - Psychiater und Autor von Büchern wie "Gott. Eine kleine Geschichte des Größten" oder "Lebenslust. Wider die Diät-Sadisten, den Gesundheitswahn und den Fitness-Kult" - zwar immer von der katholischen Perspektive, aber ich wüsste nicht, was da aus evangelischer Sicht dran falsch wäre. Sehr verkürzt und damit angreifbar ist nur seine Interpretation der Tatsache, dass die Naturwissenschaft in bestimmten Zusammenhängen die Wirklichkeit nicht mehr als streng deterministisch ansieht (Stichwort Quantenmechanik, welche nur über Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen Aussagen macht).
Lütz (Foto von Wikipedia/Stefan Flöper) macht daraus kurzerhand "Es gibt nach heutiger Erkenntnis keine naturgesetzlichen Zwangsläufigkeiten" - das klingt dann doch arg übertrieben. Wenn ich hier auf der Erde einen Stein in der Hand halte und dann loslasse, ist es nämlich sehr wohl naturgesetzlich zwangsläufig, dass er nach unten fällt und nicht nach oben. Aber seine übrige Argumentation ist völlig unabhängig von diesem problematischen Satz.
Besonders interessant und ungewöhnlich finde ich seine Aussage: "Man lebt realistischer, wenn man an die Auferstehung glaubt, weil man die tiefsten menschlichen Sehnsüchte nicht als bloße Illusionen unterschätzt." Markiger Satz oder tiefe Wahrheit? Kommentare willkommen!
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