Sechzig Quadratmeter Garten, das ist nicht gerade riesig, und wenn das 6 x 10 Meter kleine Rechteck dann auch noch von Bäumen umstanden ist, sieht es im wahrsten Sinne des Wortes schnell düster aus. In der Hoffnung auf etwas mehr Sonnenschein in unserem nach Westen ausgerichteten Garten haben wir deshalb einen Baumdoktor gerufen. Wir hatten Glück, dass wir in letzter Minute noch einen Fachmann gefunden haben, denn für solcherlei Aktionen wird es jetzt allerhöchste Zeit. Die Ruhephase der Pflanzen ist sichtbar vorbei, und zwischen dem 15. März und dem 15. September sollen eigentlich gar keine Bäume und Sträucher mehr geschnitten werden, um die Vögel, die sich auf das Brutgeschäft vorbereiten, nicht zu stören.
Ein Goldregen und eine Quitte, jeweils ungefähr sieben Meter hoch, wurden auf die Hälfte gekürzt, eine kümmerliche Konifere und eine Stechpalme ganz entfernt, ebenso eine Buschmalve, die den Dauerfrost des letzten Winters nicht überlebt hat.
Am meisten Sonne hätten wir, wenn wir die beiden Koniferen, die mit gut acht Metern eigentlich viel zu hoch (und, nebenbei erwähnt, auch nicht besonders schön) sind, ganz entfernen oder zumindest kappen würden. Doch den Piepmätzen zuliebe haben wir auf eine Radikalauslichtung verzichtet. Der Schwiegervater, der nicht nur Garten-, sondern auch Wildlife-Experte ist, rät dringend davon ab, alle hohen Bäume zugleich zu kürzen. Die Vogelschar werde "traumatisiert", wenn sie keine ihrer gewohnten Landeplätze mehr vorfinde, und sich für mehrere Wochen verdünnisieren.
Dieses Risiko wollen wir natürlich nicht eingehen, schon gar nicht jetzt, wo wir darauf hoffen, dass ein oder mehrere Pärchen bei uns ihre Jungen aufziehen. Also bleiben die Koniferen, eine weitere Stechpalme und ein reichlich spiddeliger Keine-Ahnung-was-das-ist-Laubbaum erstmal stehen. Die kommen dann in der nächsten Saison (also am besten im Winter) dran. Der Goldregen und die Quitte sind bis dahin wahrscheinlich schon wieder reichlich in die Höhe geschossen, und ich werde wieder rufen: "Mehr Licht!"
Was (außer Bäume ausschneiden) sonst noch im März zu tun ist:
- Holunder, Schmetterlingsflieder, Geißblatt, Rosen und Clematis runterschneiden, um neues Wachstum zu fördern
- Büsche / Koniferen jetzt umsetzen, falls notwendig
- Rosen, Rhododendren, Azaleen, Kamelien düngen
- alte Blätter von Christrosen entfernen, um Schwarzfleckenkrankheit zu verhindern (Achtung: Helleborus ist giftig und kann Hautreizungen verursachen, am besten Handschuhe anziehen)
- Rasenkanten trimmen
- Vor dem Säen Kompost im Blumenbeete eingraben, um die Erde leicht und nährstoffreich zu machen
- Planen, welche Pflanzen man selbst ziehen möchte, Sämereien einkaufen, erste Aussaaten machen (drinnen!)
- Unkraut zupfen
- Mulch / Kompost um Sträucher und Büsche streuen, das gibt Nährstoffe und schützt vor Austrocknung
- Zwiebeln für Sommerblüher wie Gladiolen, Begonien, Anemonen, Lilien kaufen
- Rasenmäher startklar machen (säubern, ölen, Ersatzteile auswechseln, Schneideblätter schärfen)