Convenience-Food mache das Kochen einfach, bequem, schnell - oder ganz überflüssig. Die vorverarbeiteten Speisen passten in eine Gesellschaft mit immer mehr Single-Haushalten und vielen berufstätigen Frauen.
Dagegen scheint der Appetit auf Bio-Lebensmittel vorerst gesättigt. Nachdem es 2008 noch einen Zuwachs von zehn Prozent auf 5,8 Milliarden Euro gab, schrumpfte der Umsatz im ersten Halbjahr 2009 um 4 Prozent. Derzeit entfallen 3,5 Prozent aller Ausgaben für Lebensmittel auf Bio-Produkte. Von einer Trendwende zu sprechen, sei aber noch zu früh, meint das Marktforschungsinstitut GfK.
Gesundheit und Wellness sind große Trends der Ernährungsbranche und spielen auch bei der "Anuga" eine wichtige Rolle, sagte Eichner Lisboa. Bei den Premium-Waren und Genuss-Produkten sei dagegen eine "gewisse Stagnation" erreicht, ohnehin könne sich nur ein Viertel aller Verbraucher diese Lebensmittel-Preiskategorie leisten. Die fünftägige "Anuga" mit gut 6500 Ausstellern aus 97 Ländern rückt zudem von diesem Samstag an - mit Blick auf viele übergewichtige Konsumenten - kalorienreduzierte Waren in den Fokus. Auch Diabetes ist ein "Riesenthema" für die Branche.
Neben Preis und Qualität achten die Verbraucher einer Studie von BVE und GfK zufolge beim Einkauf auch darauf, ob die Lebensmittel unter sozial und ökologisch vertretbaren Bedingungen hergestellt wurden. Eine Befragung von 20.000 deutschen Haushalten habe dabei fünf unterschiedliche Käufer-Gruppen ausgemacht: Die kritischen Konsumenten und besonders Verantwortungsbewussten greifen überdurchschnittlich stark zu umweltfreundlichen Produkten und Bio - und gehen dafür oft in den Fachhandel, Bioladen oder Supermarkt.
Der "fortschrittliche Macher" ist dagegen Bio-Muffel. Wie auch der "eigenverantwortliche Familienmensch" deckt er sich laut Studie am liebsten im Discounter oder Verbrauchermarkt ein, entscheidend ist es für diese beiden Gruppen, Zeit und Geld zu sparen. Als fünftes ist der "Ich-zentrierte Genießer" identifiziert worden, der Wellness- und Gesundheitsprodukte mag. Jede Gruppe soll etwa 20 Prozent der Verbraucher ausmachen.