Kindersterblichkeit gesenkt: Preis für Gesetz gegen Hunger

Kindersterblichkeit gesenkt: Preis für Gesetz gegen Hunger
Der Weltzukunftsrat hat ein Gesetz gegen Hunger ausgezeichnet. So konnte in Belo Horizonte in Brasilien das Recht auf Nahrung umgesetzt und die Kindersterblichkeit gesenkt werden.

Mit dem Gesetz der braslianischen Millionenstadt Belo Horizonte sei das Menschenrecht auf Nahrung umgesetzt und die Kindersterblichkeit in der Stadt innerhalb von zehn Jahren um 60 Prozent gesenkt worden, hießt es in der Begründung des "World Future Council (WFC). Viele Menschen könnten nun "unter den richtigen Rahmenbedingungen das Richtige" tun, sagte WFC-Gründer Jakob von Uexküll bei der Verleihung im Hamburger Rathaus.

"Beendigung des Hungers scheitert an fehlendem Willen"

Mit dem "Future Policy Award 2009" wurde erstmals auf internationaler Ebene ein Gesetz ausgezeichnet. Der Preis soll laut WFC an Gesetze gehen, "deren positive Wirkung für nachhaltige Entwicklung  bewiesen und auf andere Länder oder Regionen übertragbar ist". Mit dem ausgezeichneten Gesetz wurden auf kommunaler Ebene unter anderem kostenlose Schulessen und subventionierte Restaurants eingeführt. Auch gibt es kontrollierte Preise für die wichtigsten Grundnahrungsmittel und eine Förderung der heimischen Lebensmittelproduktion. Das Programm koste weniger als zehn Millionen Dollar pro Jahr, etwa zwei Prozent des Haushalts der Stadt, betonte der WFC.

Der brasilianische Minister für soziale Entwicklung, Patrus Ananias, nahm die Auszeichnung entgegen. Er hatte das Gesetz als Bürgermeister von Belo Horizonte 1993 auf den Weg gebracht. Ananias bekräftigte das Ziel der brasilianischen Regierung, den Hunger bis 2015 komplett abzuschaffen: "Spätestens seit man weiß, welche Ressourcen den Regierungen zur Bewältigung der Finanzkrise zur Verfügung standen, ist es offensichtlich, dass die Beendigung des Hungers nicht an fehlenden Ressourcen, sondern an fehlendem politischen Willen scheitert", sagte er.

dpa