BA-Chef Weise gegen weitere Ausnahmen beim gesetzlichen Mindestlohn

BA-Chef Weise gegen weitere Ausnahmen beim gesetzlichen Mindestlohn
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, hat sich gegen weitere Ausnahmen im Gesetz zum gesetzlichen Mindestlohn ausgesprochen, das in der kommenden Woche vom Bundestag verabschiedet werden soll.

"Wenn man zu viele Sonderregelungen zulässt, wird man Widersprüche produzieren, Ausweichverhalten fördern und am Ende Unzufriedenheit ernten", sagte Weise der "Frankfurter Rundschau" (Samstagsausgabe).

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Am Freitag hatten sich Union und SPD auf weitere Ausnahmen verständigt, die für Saisonarbeiter, Zeitungsboten und Praktikanten gelten sollen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Weise erklärte: "Ich halte eine allgemeinverbindliche Regelung mit wenigen Ausnahmen, wie sie etwa für Langzeitarbeitslose und Jugendliche vorgesehen sind, für besser."

Zwar hätten einige Branchen und Unternehmen erntszunehmende Einwände gegen einen Mindestlohn. Auf der anderen Seite lebten erfolgreiche Geschäftsideen "von guten Leistungen und Produkten, die die Kunden überzeugen, nicht von niedrigen Löhnen".

Die von Wirtschaftsforschungsinstituten verbreitete Befürchtung, der Mindestlohn werde viele Hunderttausend Arbeitsplätze kosten, teilt Weise nicht: "Nach den Einschätzungen, die wir von externen Fachleuten und aus unserem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erhalten, dürfte es nicht zu Arbeitsplatzverlusten im großen Stil kommen." Die Anpassungsschwierigkeiten einiger Regionen und Branchen könnten überwunden werden. Zudem sei der Mindestlohn mehrheitlich gewollt. Weise: "Die Menschen wollen für gute Leistung gutes Geld."