"Wenn die Akzeptanz weiter Teile der Bevölkerung fehlt wie offenbar derzeit in Brasilien, droht die soziale Kluft in der Gesellschaft zementiert zu werden", sagte Rekowski dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. Kritik äußerte der fußballbegeisterte Theologe vor allem an der Vergabe der WM 2022 an den Wüstenstaat Katar, die unter fragwürdigen Umständen erfolgt sei.
"Moderner Sklavenhandel"
Bei der Entscheidung sei kaum berücksichtigt worden, "in welchem Kontext diese WM stehen würde", sagte Rekowski. "Ich denke etwa an die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen beim Bau der WM-Stadien, die von modernem Sklavenhandel kaum noch zu unterscheiden sind."
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Verständnis äußerte der leitende Theologe der rheinischen Landeskirche für die Proteste in Brasilien gegen Milliardenausgaben für die am Donnerstag beginnende WM. Die Infrastruktur Brasiliens sei in Bereichen wie Bildung und Medizin unterentwickelt und es werde noch zu wenig unternommen, um diesen Zustand zu verbessern. "In dieser Situation wird nun mit Milliardensummen ein Riesen-Event inszeniert", sagte Rekowski. "Das kann Menschen nicht zufriedenstellen und das dürfen wir auch nicht ausblenden, wenn wir die WM-Bilder aus Brasilien sehen."