Neue Streikwelle vor Fußball-WM in Brasilien

Foto: dpa/Bosco Martin
Neue Streikwelle vor Fußball-WM in Brasilien
Drei Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft am 12. Juni kommt es im Gastgeberland Brasilien zu neuen Streiks. In 14 Bundesstaaten traten am Mittwoch Polizisten in einen 24-stündigen Ausstand.

In der Metropole São Paulo streikten die Fahrer und Schaffner mehrerer Busunternehmen für mehr Lohn. In den Morgenstunden kam es zu langen Schlangen an den Haltestellen. Am Dienstag war es in der 20-Millionen-Metropole zu einem Verkehrsinfarkt gekommen. Die Arbeitskämpfe schüren Ängste, dass es auch während der Fußball-WM vom 12. Juni bis 13. Juli zu Ausschreitungen kommen kann.

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Die Beamten der Zivilpolizei fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Zudem gehe es um eine "Modernisierung des Systems der öffentlichen Sicherheit", sagte der Polizeigewerkschafter Jânio Bosco Gandra. Mitglieder der Bundespolizei kündigten in einigen Städten Demonstrationen an, um das Anliegen ihrer Kollegen zu unterstützen, berichtete die Tageszeitung "O Globo" in ihrer Online-Ausgabe. Der Ausstand betrifft unter anderem die Großstädte Rio de Janeiro, São Paulo sowie die Hauptstadt Brasilia. Da die für öffentliche Ordnung zuständige Militärpolizei nicht an dem Ausstand beteiligt ist, erwarten die Behörden keine Sicherheitsprobleme.

Bei Warnstreiks der Militärpolizei in Salvador und Recife war es in den vergangenen Wochen zu chaotischen Zuständen gekommen. Die mangelnde Präsenz Uniformierter ließ die Zahl von Überfällen und Morden an den Streiktagen in die Höhe schnellen. Auch Lehrer und das Sicherheitspersonal der Banken befinden sich in einigen Landesteilen im Ausstand.

In Brasilien kommt es seit vergangenem Juni zu Massenprotesten und spontanen Streiks. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, zu viel Geld für Stadionbauten und Prestigeprojekte auszugeben, aber zu wenig für Bildung, Gesundheit und öffentliche Sicherheit.