Proteste gegen rechts im Ruhrgebiet

Proteste gegen rechts im Ruhrgebiet
Am 1. Mai haben mehrere tausend Menschen in den Ruhrgebietsstädten Duisburg, Dortmund und Essen weitgehend friedlich gegen Kundgebungen rechter Parteien protestiert. Allein in Duisburg gingen nach Angaben der Polizei rund 2.500 Menschen gegen Veranstaltungen der NPD und von Pro NRW auf die Straße.

Zu der Gegendemonstration hatten das "Bündnis für Toleranz und Zivilcourage" sowie die Initiative "Duisburg stellt sich quer" aufgerufen. Am Rand der Veranstaltung kam es laut Polizei vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen den NPD-Mitgliedern und linken Demonstranten.

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An der Kundgebung des Bündnisses "Duisburg stellt sich quer" beteiligten sich unter anderem der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link und Alt-Oberbürgermeister Josef Krings (beide SPD). Sie  betonten, Duisburg sei eine weltoffene Stadt, in der Ausländerfeindlichkeit und Rassismus keinen Platz hätten.

Pro NRW wollte am Donnerstagabend in Duisburg noch einen Lichtermarsch veranstalten. Bereits am Tag zuvor hatten in der Stadt zwei Demonstrationen gegen rechts stattgefunden, sie mit 300 Teilnehmern laut Polizei störungsfrei verliefen.

Ebenfalls am Mittwochabend gab es in Dortmund eine Kundgebung vom Rechtsextremen im Stadtteil Westerfilde. Weil ausländerfeindliche Hetzparolen skandiert wurden, leitete die Polizei Strafverfahren wegen Volksverhetzung ein.

Aufmarsch mit 450 Neonazis

Am Donnerstag fand ein weiterer Aufmarsch in Westerfilde statt, an dem laut Polizei 450 Neonazis teilnahmen. 300 Gegendemonstranten aus der linken Szene versuchten mit Sitzblockaden den Demonstrationszug der Rechten zu verhindern. Zum Protest hatte das Bündnis "BlockaDO - gemeinsam gegen Nazis" aufgerufen. Die Polizei war vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, die Kundgebung zum 1. Mai zu verbieten.

In Dortmund warb auch die traditionelle Mai-Kundgebung des DGB für Toleranz und Zivilcourage. Nach Angaben der Polizei nahmen an der Veranstaltung zum Tag der Arbeit 6.000 Menschen teil. Auch in Essen protestieren Mitglieder des Bündnisses gegen Rassismus und Rechtsextremismus am Tag der Arbeit gegen eine Wahlveranstaltung von Pro NRW vor einem Flüchtlingsheim.