Sowohl Truppen des Assad-Regimes als auch Rebellengruppen verweigerten Helfern den Zugang zu den Bedürftigen, beklagten die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos und die Chefs von vier UN-Hilfswerken in einem am Mittwoch in Genf verbreiteten Aufruf.
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Rund 3,5 Millionen Menschen seien in dem Bürgerkriegsland von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Die Männer, Frauen und Kinder lebten in belagerten Orten oder in Gebieten, die aufgrund der schweren Kämpfe nicht erreicht werden könnten. In Syrien seien ein Drittel aller Anlagen für die Aufbereitung von Trinkwasser nicht mehr einsatzfähig und nahezu zwei Drittel aller Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen zerstört, beklagten die UN-Organisationen.
Neun bis zehn Millionen Syrer sind auf der Flucht
In der nördlichen Metropole Aleppo und ihrer Umgebung spitze sich die humanitäre Lage zu. Dort seien 1,25 Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen, die Zugänge zu den Menschen würden aber immer wieder blockiert. In Aleppo praktizierten nur noch 40 Ärzte. Vor Ausbruch der Gewalt hätten in Aleppo mehr als 2.000 Ärzte die rund 2,5 Millionen Bewohner medizinisch versorgt.
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Den UN-Appell unterstützen die Spitzen des Kinderhilfswerks UNICEF, des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, das Welternährungsprogramm und die Weltgesundheitsorganisation.
Seit Ausbruch des Syrien-Konflikts im März 2011 starben nach Schätzungen mehr als 130.000 Menschen, zwischen neun und zehn Millionen Syrer sind auf der Flucht. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad und mehrere Rebellengruppen kämpfen um die Macht.