Von 2015 an sei geplant, für 30.000 Langzeitarbeitslose eine Stelle zu finden und ihren Arbeitgebern Lohnkostenzuschüsse zu zahlen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagsausgabe). Das Blatt beruft sich dabei auf eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Demnach sind für das neue Bundesprogramm 470 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds vorgesehen. Insgesamt sind in Deutschland rund eine Million Erwerbsfähige langzeitarbeitslos.
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Hinzu kommen dem Bericht zufolge Mittel aus dem Eingliederungsbudget der Jobcenter. Das Programm ist nach Angaben der Bundesregierung für Langzeitarbeitslose vorgesehen, die ohne Berufsabschluss sind, wie es hieß. Die Förderdauer beträgt demnach 18 Monate. Union und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, dass sie im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit "die Gewinnung von Arbeitgebern für die Gruppe arbeitsmarktferner Personen in den Vordergrund rücken" wollen.
Bei dem neuen Programm sollen Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit (BA) Betriebe dazu animieren, Langzeitarbeitslose einzustellen, wie die Zeitung weiter berichtet. Das Projekt ist gedacht für über 35-Jährige, die seit mindestens fünf Jahren keinen Job haben, ohne Berufsabschluss sind und als schwer vermittelbar gelten. Sie sollen einfache Tätigkeiten übernehmen, etwa als Helfer in der Industrie oder in der Gastronomie, werden sozialversicherungspflichtig angestellt und von den BA-Mitarbeitern im Job betreut. Die Bundesagentur zahlt dabei bis zu 75 Prozent des Lohns.
Die Bundesagentur hält das Ziel, mit dem neuen Programm 30.000 Langzeitarbeitslosen einen Job zu vermitteln, laut "Süddeutscher Zeitung" für realistisch. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer, die die Anfrage gestellt hat, sprach dagegen von einem "Tropfen auf den heißen Stein". "Das Programm reicht weder zahlenmäßig, noch ist es auf Dauer angelegt", sagte sie.