Die Arbeitslosenquote der Menschen mit Behinderung ist derzeit mit 14 Prozent etwa doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. Unabhängig von ihrer Qualifikation sei die Jobsuche für behinderte Menschen viel schwieriger, machte von Buttlar deutlich: "Sowohl der Schulabgänger als auch die Fachkraft oder der Akademiker werden seltener zum Vorstellungsgespräch eingeladen." Dabei seien Behinderte nicht weniger qualifiziert als Menschen ohne Behinderung.
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Nach von Buttlars Einschätzung fehlt vielen Unternehmen ein Plan, wie sie Arbeitnehmer mit Behinderung zum Nutzen der Firma einsetzen können. Von den integrativ arbeitenden Betrieben stellen nach seinen Worten immerhin vier Fünftel keine Leistungsunterschiede zwischen Menschen mit und ohne Behinderung fest. Allerdings seien rund einem Fünftel aller Firmen die staatlichen Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten für die Einstellung behinderter Kollegen nicht bekannt.
Mit der Einführung einer Pflichtquote von fünf Prozent in Verbindung mit einer Ausgleichszahlung für Firmen, die nicht die gesetzlich vorgeschriebene Zahl von Behinderten einstellen, wollte der Gesetzgeber mehr behinderte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt holen. Das sei nicht gelungen, sagte von Buttlar. Notwendig sei daher mehr Aufklärungsarbeit, um bei Firmeninhabern Berührungsängste abzubauen: "Letztlich müssen die Chefs und ihre Personalverantwortlichen überzeugt sein, dass Menschen mit Behinderung als Mitarbeiter ein Zugewinn für ihre Firma sind."