Diakonie fordert Gesamtkonzept für Niedriglohnsektor

Diakonie fordert Gesamtkonzept für Niedriglohnsektor
Diakoniepräsident Johannes Stockmeier fordert ein Gesamtkonzept für den Niedriglohn-Bereich.
18.03.2014
epd
Thomas Schiller

"Auch nach der Mindestlohndebatte werden wir die Frage des Niedriglohnsektors nicht hinter uns haben", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.

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Den Vorstoß des Hamburger Sozialsenators Detlef Scheele (SPD) zur Abschaffung von Ein-Euro-Jobs nannte Stockmeier einen wichtigen Gedankenanstoß. Er gehöre aber in den größeren Zusammenhang des Niedriglohnsektors. Dazu fehle eine Gesamtaussage.

Es sei klar, dass Teile der Bevölkerung nicht von ihrer Arbeit existieren könnten, sagte der Diakoniechef. Gesellschaftliche Teilhabe müsse auch für Menschen gestaltet werden, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance haben. "Der reguläre Arbeitsmarkt ermöglicht diese Teilhabe offensichtlich nicht." Daher sei ein zusätzliches System von öffentlich geförderter Beschäftigung notwendig.

Die Diskussion um Ausnahmen für den Mindestlohn mache deutlich, dass noch keine überzeugende Antwort auf die Frage gefunden worden sei, wie es überhaupt mit dem Mindestlohnsektor aussehe, sagte Stockmeier, der an der Spitze der Diakonie Deutschland steht. "Es wäre aller Anstrengungen wert, ein Gesamtkonzept zu stricken für diejenigen, die im Erwerbsleben Schwierigkeiten haben und nicht voll mithalten können", erklärte der Theologe.