Zustand des Papstes hat sich verschlechtert

Blumen und Kerzen an der Statue von Papst Johannes Paul II. vor dem Eingang der Klinik
epd-bild/Vatican Media/Divisione
An der Statue seines Vorvorgängers Papst Johannes Paul II. vor dem Eingang der Klinik stellten die Menschen Kerzen mit Bildern von Franziskus auf (Foto vom 20. Feburar 2025).
Vatikan
Zustand des Papstes hat sich verschlechtert
Der Zustand von Papst Franziskus hat sich verschlechtert. "Im Moment ist die Prognose verhalten", hieß es am Samstagabend aus dem Presseamt des Vatikans. Seit einer Woche ist Papst Franziskus im Krankenhaus - mit einer beidseitigen Lungenentzündung.

Am Samstagmorgen hatte sich eine "anhaltende asthmatische Atemkrise" eingestellt, sodass eine Gabe von Sauerstoff mit hohem Durchfluss erforderlich war. Franziskus ist laut der Mitteilung aus dem Vatikan weiterhin wach und hat den Tag in einem Sessel verbracht, "wenn auch unter stärkeren Schmerzen als gestern".

Am Morgen hatte der Sprecher des Vatikans, Matteo Bruni, lediglich mitgeteilt, der Papst habe gut geschlafen. "Der Zustand des Papstes ist weiterhin kritisch", hieß es am Abend in einer ausführlicheren Mitteilung über den Gesundheitszustand des 88-Jährigen. Er sei nicht außer Lebensgefahr. Bei den Blutuntersuchungen sei am Samstag auch eine Thrombozytopenie festgestellt worden, also ein Mangel an Thrombozyten im Blut. Dieser ging mit einer Anämie einher, was eine Bluttransfusion erforderlich gemacht habe.

Auch sein Arzt sagte, das katholische Kirchenoberhaupt sei nicht außer Lebensgefahr. Sergio Alfieri, Leiter des verantwortlichen Ärzteteams am Gemelli-Krankenhaus in Rom gab noch Freitagabend bekannt, dass die Situation aktuell nicht kritisch sei. 

Franziskus sei mit seinen 88 Jahren ein "fragiler Patient", sagte Alfieri weiter. Hinzu kämen die chronischen Atembeschwerden, mit denen der Papst schon länger zu kämpfen habe. Auch dass er sich im Alltag wenig bewege und auf den Rollstuhl angewiesen sei, mache die Therapie nicht einfach, sagte Alfieri.

Die größte Gefahr bestehe aktuell darin, dass Keime in die Blutbahn des Papstes gelangen und so eine Sepsis auslösen könnten. Zur weiteren Dauer des Krankenhausaufenthaltes des Papstes, wollte Alfieri sich nicht festlegen. Die Behandlung brauche Zeit. 

Der 88-jährige Pontifex ist seit einer Woche ursprünglich wegen einer Bronchitis im Gemelli-Krankenhaus in Rom. Am Dienstag war bei ihm zusätzlich eine beidseitige Lungenentzündung im Anfangsstadium festgestellt worden. Erschwerend kommt hinzu, dass ihm in jungen Jahren ein Teil seines rechten Lungenflügels entfernt wurde.

Die Ärzte hatten dem Papst absolute Ruhe verordnet, anstehende Termine wurden abgesagt. So wird den Vorsitz der für Sonntag geplanten Heiligen Messe aus Anlass des Jubiläums für die Diakone im laufenden Heiligen Jahr anstelle des Papstes Erzbischof Rino Fisichella, der vatikanische Beauftragte für das Heilige Jahr, übernehmen.

In Rom wird 2025 das Heilige Jahr gefeiert. Der Vatikan erwartet dazu bis Ende des Jahres rund 30 Millionen Pilger. Über das Jahr verteilt gibt es thematische Jubiläen für die unterschiedlichsten Gruppen der Gesellschaft.