Verbundenheit der Protestanten mit Kirche schwindet

Verbundenheit der Protestanten mit Kirche schwindet
Die Verbundenheit der Protestanten mit ihrer evangelischen Kirche schwindet.
06.03.2014
epd
Karsten Frerichs

"Religiöse Sozialisation erfolgt in der Familie. Doch die Weitergabe des Glaubens von Generation zu Generation ist keine Selbstverständlichkeit mehr", sagte Gerhard Wegner, der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), zu Ergebnissen einer aktuellen Mitgliederbefragung.

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"Von den Protestanten über 60 Jahren wurden 83 Prozent religiös erzogen. Von den evangelischen Christen unter 30 Jahren sagen das nur noch 55 Prozent von sich", sagte Wegner dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Derzeit seien etwa 13 Prozent der Mitglieder der evangelischen Kirche hochverbunden und zugleich in den Gemeinden engagiert. "Am anderen Ende der Skala wächst aber die Zahl der religiös indifferenten Kirchenmitglieder", sagte Wegner. 14 Prozent hätten keinen Bezug mehr zur Kirche, sie sei ihnen egal: "Und dann ist es bis zum Austritt nicht mehr weit."

Die evangelische Kirche legt seit 1972 im Abstand von jeweils zehn Jahren umfassende Mitgliederstudien vor. Für die 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hat das Emnid-Institut bereits Ende 2012 ingesamt 2.016 Protestanten und 1.011 Konfessionslose befragt. Die detaillierten Ergebnisse sollen am Donnerstagvormittag in Berlin vorgesellt werden. Ende 2012 gehörten 23,4 Millionen Menschen den evangelischen Landeskirchen an. Die Mitgliederzahl sinkt kontinuierlich.