Rat der Christen und Juden will öffentlich stärker sichtbar werden

Rat der Christen und Juden will öffentlich stärker sichtbar werden
Die neue Generalsekretärin des Internationalen Rats der Christen und Juden (ICCJ), Anette Adelmann, hält den Dialog zwischen beiden Weltreligionen auch 67 Jahre nach Gründung des Dachverbands für unverzichtbar.
08.02.2014
epd
Dieter Schneberger

Der Verband dürfe sich aber nicht auf das Gelehrtengespräch beschränken, sondern müsse stärker öffentlich sichtbar werden, sagte Adelmann am Wochenende in Frankfurt am Main dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch das Gespräch mit dem Islam stehe weiterhin auf der Tagesordnung.

Als wichtige Themen nannte die evangelische Theologin und Judaistin den zunehmenden Antisemitismus in Europa sowie das Zusammenleben der drei abrahamitischen Religionen in Israel. Eine besondere Herausforderung bestehe auch darin, das Wissen um das gemeinsame Erbe an die jüngere Generation weiterzugeben, sagte Adelmann. So sei etwa geplant, den Internetauftritt (www.iccj.org) neu aufzubauen und ein Praktikantenprogramm aufzulegen.

Die 1971 in Kiel geborene Adelmann arbeitet bereits seit Anfang des Jahres als Generalsekretärin des ICCJ. Sie ist Nachfolgerin des niederländischen evangelischen Theologen Dick Pruiksma (64), der Anfang Februar in den Ruhestand verabschiedet wurde. Präsidentin des Rats ist die jüdische Religionssoziologin Deborah Weissman (Jerusalem). 

Der 1947 gegründete ICCJ ist der Dachverband von 38 nationalen christlich-jüdischen und interreligiösen Dialogorganisationen in 32 Ländern. Das Sekretariat befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber (1878-1965) im südhessischen Heppenheim. Deutsches Mitglied des ICCJ ist der Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit Sitz in Bad Nauheim.