"Ich wollte in diesem Jahr ein Motiv haben, das die weltweite Flüchtlingssituation symbolisiert", sagte der evangelische Theologe am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Farbfoto zeigt, wie Menschen von Bord springen und sich durch hohe Wellen an den Strand kämpfen. Drei der rund 500 Flüchtlinge aus Ghana, Nigeria und Pakistan starben bei dieser Aktion.
"Die Schlüsselfrage ist für mich dabei die Suche nach einer Herberge, die ja auch das zentrale Motiv der Weihnachtsgeschichte ist", erläuterte Meister. Die offizielle Weihnachtskarte des Landesbischofs wird jedes Jahr an rund 500 Personen des öffentlichen Lebens verschickt.
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Die historische Darstellung von Josef, Maria und dem Jesuskind in der Krippe des Stalles von Bethlehem sei allgemein bekannt: "Ich wollte die Aktualität der Erzählung durch ein neues, zeitgemäßes Bild zum Ausdruck bringen." Das Foto habe ihn berührt, weil es "sowohl Hoffnung als auch Vergeblichkeit" ausdrücke.
Der Bischof der mit rund drei Millionen Mitgliedern größten evangelischen Landeskirche in Deutschland hatte in den vergangenen Monaten wiederholt eine neue europäische Flüchtlingspolitik gefordert. "Lampedusa entscheidet über die Humanität in Europa", sagte Meister im November vor dem Kirchenparlament in Hannover. Die Landessynode verabschiedete bei ihrer Herbsttagung auch eine Resolution für einen besseren Schutz von Flüchtlingen. Dazu gehörten menschenwürdige Aufnahmebedingungen in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.