Die Lage der Christen in dem Land sei "katastrophal und sehr schwer", sagte er am Freitag in Frankfurt dem Südwestrundfunk. Der Krieg sei überall.
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Christen in Syrien seien zudem noch stark von Arbeitslosigkeit betroffen, beklagte der Erzbischof der drittgrößten Stadt des Landes. Seine Glaubensgeschwister würden sich zwar als Syrer fühlen, bekämen aber kaum Hilfe von der muslimischen Bevölkerungsmehrheit. Deswegen wollten viele das Land verlassen. Ein Viertel der etwa zwei Millionen Christen sei bereits geflohen.
Vor allem durch den Zustrom ausländischer islamistischer Kämpfer habe sich die Situation noch einmal verschärft. Diskriminierungen gegenüber der christlichen Minderheit nähmen immer mehr zu. "So etwas gab es noch nie in Syrien, das ist neu", sagte der Erzbischof.
Schicksal der entführten Erzbischöfe von Aleppo weiter ungewiss
Auch mehr als ein halbes Jahr nach der Entführung der syrisch-orthodoxen und griechisch-orthodoxen Erzbischöfe von Aleppo wisse er nichts über deren Schicksal, sagte Al-Nehmeh. Er habe keine Lebenszeichen von ihnen erhalten. Die Entführer verhandelten mit den Christen derzeit nicht über die Bedingungen einer Freilassung.
Der Erzbischof war bis Freitag in Hessen, um die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Bad Vilbel bei Frankfurt zu besuchen. Außerdem sprach er mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau über die Situation in seinem Heimatland.