Datenreport: Mehr Jobs, aber auch mehr Armut

Foto: dpa/Marc Tirl
Datenreport: Mehr Jobs, aber auch mehr Armut
Trotz des Beschäftigungsbooms sind immer mehr Menschen in Deutschland von Armut bedroht.

Zu diesem Ergebnis kommt der "Datenreport 2013" von Statistikern und Sozialwissenschaftlern, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Mit 41,5 Millionen hatte die Bundesrepublik danach im Jahr 2012 so viele Erwerbstätige wie noch nie. Gleichzeitig war das Arbeitsvolumen aber geringer als 1991. Die Zahl der Arbeitsstunden, die jeder Erwerbstätige durchschnittlich leistet, nimmt seit 20 Jahren ab. Als einen der Gründe nennen die Forscher, dass immer mehr Menschen gewollt oder unfreiwillig auf Teilzeitstellen arbeiten.

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Zugenommen hat dem Report zufolge die sogenannte atypische Beschäftigung. Das sind beispielsweise Minijobs, Werk- oder Honorarverträge. Jeder fünfte Arbeitnehmer - unter den Frauen und den jungen Leuten jeder Dritte - arbeitet nicht auf einer normalen, unbefristeten und sozialversicherten Stelle.

Das Armutsrisiko ist besonders für die Älteren gestiegen. Aber auch Jüngere sind überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht. Wer einmal arm ist, bleibt es auch deutlich häufiger als vor einem Jahrzehnt.

Dem Datenreport zufolge lag der Anteil armutsgefährdeter Personen 2011 bei 16,1 Prozent. 2007 waren es noch 15,2 Prozent. Unter den 55- bis 64-Jährigen stieg die Quote in diesen vier Jahren von 17,7 auf 20,5 Prozent. Von den jungen Leuten unter 25 ist jeder Fünfte von Armut bedroht. Als arm galt 2011, wer weniger als 980 Euro zum Leben hatte.

"Der Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für Deutschland" wird vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Sozioökonomischen Panel am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgegeben.