Deutschland erinnert an Kriegsopfer und mahnt zum Frieden

Denkmalanlage in Celle
Foto: Insa Cathérine Hagemann/Joanna Nottebrock
Auf dem Stadtfriedhof von Celle befindet sich die Denkmalanlage mit Grabplatten fü?r kriegsgefallene Soldaten im 1. Weltkrieg.
Deutschland erinnert an Kriegsopfer und mahnt zum Frieden
Bundespräsident Gauck spricht das Totengedenken
Am Volkstrauertag erinnern die Deutschen an die Opfer der beiden Weltkriege. Der Gedenktag findet jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Dabei wird auch zur Völkerverständigung aufgerufen.

Deutschland erinnert am Sonntag an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Bei der traditionellen Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Volkstrauertag im Plenarsaal des Bundestages wird der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, die Gedenkrede halten. Bundespräsident Joachim Gauck spricht das Totengedenken.

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Zuvor werden Vertreter des Bundes, des Landes Berlin und der Bundeswehr an der Neuen Wache in Berlin der Kriegsopfer gedenken und Kränze niederlegen. Erwartet werden neben Gauck und Voßkuhle unter anderem Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt (SPD) und Bundesratspräsident Stephan Weil (SPD).

Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, warnte mit Blick auf den Volkstrauertag vor einer "Eigendynamik" des militärischen Denkens. Sie behindere zivile Möglichkeiten der Konfliktlösung, sagte der leitende Bremer Theologe am Freitag. "Höchst ärgerlich ist es, dass in der Öffentlichkeit ein Bild vorherrscht, in dem offensives Handeln mit einem Militärschlag gleichgesetzt und die Ablehnung einer Militäroffensive als naiver Pazifismus bewertet wird."

Mahnender Tag vor Kriegen und Ausgrenzung

Nach Ansicht des braunschweigischen Landesbischofs Friedrich Weber soll der Volkstrauertag zum Innehalten und Beten genutzt werden. "Er sollte verstanden werden als mahnender Tag vor Kriegen und Ausgrenzung, die es gerade in unserem Land in hohem Maße gegeben hat", sagte der evangelische Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei müsse auch die Gegenwart in den Blick kommen.

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Am Volkstrauertag - in diesem Jahr der 17. November - gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft. Der nationale Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus findet jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Zahlreiche Veranstaltungen und Kundgebungen an diesem Tag sollen auch zur Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und zu Toleranz und Frieden aufrufen.

Der Volkstrauertag wurde in der Bundesrepublik 1952 auf Anregung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge wieder eingeführt. Die Ursprünge des Volkstrauertags reichen bis in das Jahr 1922, als im Reichstag der Weimarer Republik die erste offizielle Feierstunde stattfand. Damals veranstaltete der Volksbund eine Feier, um das Gedenken an die Millionen Kriegstoten des Ersten Weltkrieges zu wahren. Die Nationalsozialisten wandelten den Volkstrauertag nach der Machtübernahme 1933 in einen "Heldengedenktag" um, der bis 1945 jährlich im März stattfand.