TV-Tipp des Tages: "Tod einer Polizistin" (3sat)

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TV-Tipp des Tages: "Tod einer Polizistin" (3sat)
TV-Tipp des Tages: "Tod einer Polizistin", 16. November, 21.50 Uhr auf 3sat
Der Ganove, der eine junge Beamtin mit einer Handgranate bedroht, entpuppt sich als Ausbilder an der Polizeiakademie; Lena Frey ist extra aus der Provinz nach Berlin gekommen, weil der mittlerweile pensionierte Bruno Theweleit als Legende gilt.

Götz George und Jürgen Vogel gemeinsam vor der Kamera: Das allein ist schon ein Knüller. Ein mindestens ebenso guter Grund, sich den Film anzuschauen, ist allerdings die Frau zwischen ihnen: Rosalie Thomass bewegt sich als Kommissarin in der Ausbildung in jeder Hinsicht zwischen den Fronten. Das Drehbuch stammt von Markus Vattrodt, der gemeinsam mit dem großen Matti Geschonneck für einen der Höhepunkte des letzten Fernsehjahres gesorgt hat: Ähnlich wie ihr ZDF-Krimi "Das Ende einer Nacht" verblüfft auch "Tod einer Polizistin" mit diversen unerwarteten Handlungswendungen und einer überraschenden Auflösung.

Die Legende

Das Spiel mit dem Publikum beginnt schon mit dem Einstieg: Der Ganove, der eine junge Beamtin mit einer Handgranate bedroht, entpuppt sich als Ausbilder an der Polizeiakademie; Lena Frey (Thomass) ist extra aus der Provinz nach Berlin gekommen, weil der mittlerweile pensionierte Bruno Theweleit (George) als Legende gilt. Als einem echten Verbrecher die Flucht gelingt, wird der Ausbilder mit einem seiner letzten Fälle konfrontiert: Frank Keller (Vogel) ist vor 15 Jahren wegen der Ermordung einer Polizistin zu Lebenslänglich mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Theweleit hat ihn festgenommen; sollte Keller Rache wollen, wird sie ihm gelten. Lena Frey übernimmt den Personenschutz des ehemaligen Hauptkommissars, doch je mehr sie über den alten Fall erfährt, desto größer werden ihre Zweifel, dass damals der tatsächliche Mörder gefasst worden ist.

Geschonneck ist bekannt dafür, seine Darsteller regelmäßig zu Höchstleistungen zu führen; Barbara Auer und Ina Weisse sind für "Das Ende einer Nacht" mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Jürgen Vogel agiert in der Regel ohnehin sehr sparsam und konzentriert, und Götz George spielt seinen Part ebenfalls sehr schnörkellos. Da auch Rosalie Thomass lieber mit Nuancen als mit großen Gesten arbeitet, ergänzt sie die beiden perfekt. Abgerundet wird das großartige Ensemble durch Uwe Kockisch als Theweleits früheren Partner, den ein düsteres Geheimnis mit seinem Kollegen verbindet.

Aber "Tod ist einer Polizistin" ist nicht nur wegen der Schauspieler sehenswert. Geschonneck ("Die Nachrichten", "Silberhochzeit"), mit allen nur denkbaren Fernsehpreisen ausgezeichnet, inszeniert den Thriller auch dank der Bildgestaltung (Theo Bierkens) ungeheuer dicht und dynamisch: Der Film packt gleich mit den ersten Szenen zu und lässt einen fortan nicht mehr los. Die Musik (Nikolaus Glowna, Ludwig Eckmann) trägt ihren Teil dazu bei, dass die Handlung nie zur Ruhe kommt. Und jedes Mal, wenn man denkt, man sei Vattrodt auf die Schliche gekommen, bewegt sich die Handlung längst auf einer anderen Ebene, ohne diese Wendungen je wie aus dem Hut gezaubert wirken zu lassen.