"Wir brauchen mindestens 2.000 zusätzliche Mitarbeiter für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit, um den neuen Mindestlohn vernünftig kontrollieren zu können", sagte Hilger Leprich, Vorsitzender der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ der Zeitung (Freitagsausgabe).
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Gerade in Branchen, in denen das Missbrauchsrisiko besonders hoch sei, wie etwa in Schlachtbetrieben, könne es nötig sein, häufiger und unangemeldet in den Betrieben aufzutauchen. Es bringe überhaupt nichts, wenn Unternehmen alle paar Jahrzehnte geprüft würden. "Dann können Sie das vergessen", warnte der Gewerkschaftschef. Nach früheren Angaben des Bundesfinanzministeriums beläuft sich derzeit die Zahl der Planstellen bei der FKS auf knapp 6.800.
Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) könnten in Deutschland 5,6 Millionen Arbeitnehmer von einem Mindestlohn von 8,50 Euro profitieren, sofern eine solche flächendeckende Lohnuntergrenze nicht zu Personalabbau führt. Damit der Mindestlohn nicht nur auf dem Papier stünde, werde "ein erheblicher zusätzlicher Kontrollaufwand nötig sein", sagte der Arbeitsmarktexperte des Instituts, Karl Brenke der Zeitung.
Brenke sieht die Gefahr, dass Arbeitgeber die 8,50 Euro umgehen könnten, indem sie unbezahlte Mehrarbeit verlangten oder abhängige in selbstständige Beschäftigung umwandelten. Nach dem bisherigen Verlauf der Koalitionsgespräche gilt es als wahrscheinlich, dass bei einem Bündnis von SPD und CDU/CSU ein Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt wird.