Das Treffen war nach Angaben der "Bild"-Zeitung für 12 Uhr vorgesehen. Laut dem Bulletin des vatikanischen Pressesaals, das jeden Tag um die Mittagszeit veröffentlicht wird, fand die mit großer Spannung erwartete Audienz aber bereits am Vormittag statt. Sie dauerte rund 20 Minuten. Der Papst empfing zuvor auch den Kölner Kardinal Joachim Meisner.
###mehr-artikel###Der unter Druck geratene Tebartz-van Elst hatte zuvor acht Tage in Rom auf die Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt gewartet. Im Gespräch mit dem Papst dürfte er seine Sicht der Vorgänge rund um den Bau seiner Bischofsresidenz in Limburg und den Vorwurf der falschen eidesstattlichen Erklärung vorgetragen haben.
Die Begegnung Meisners mit dem Pontifex war schon länger geplant. Der Kölner Erzbischof hatte sich lange Zeit hinter Tebartz-van Elst gestellt und ihn vor Kritik in Schutz genommen. Er ist außerdem Chef der Rheinischen Kirchenprovinz, zu der das Bistum Limburg gehört. Trotz dieser Position hat der Kardinal allerdings formal keinen Einfluss auf Entscheidungen über die Zukunft des Bischofs.
Teures Bauprojekt, Indienflug
Tebartz-van Elst steht seit Monaten in der öffentlichen Kritik. Ihm wird der enorme Anstieg der Kosten beim Bau des mindestens 31 Millionen Euro teuren Diözesanen Zentrums in Limburg zur Last gelegt. Auch soll der Oberhirte falsche eidesstattliche Erklärungen zu einem First-class-Upgrade bei einem Indienflug abgegeben haben, weswegen die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl beantragt hat. Neben Verschwendungssucht wird Tebartz-van Elst von Gläubigen im Bistum ein autoritärer Führungsstil vorgehalten.