Länder wollen im November NPD-Verbotsantrag einreichen

Foto: dpa/Tim Brakemeier
Länder wollen im November NPD-Verbotsantrag einreichen
Die rechtsextreme NPD soll nach dem Willen der Bundesländer verboten werden. Die Entscheidung des Bundesrates vom Dezember 2012, einen Vebrotsantrag zu stellen, wird jetzt konkret.

Die Bundesländer wollen voraussichtlich bereits im November ihren Antrag auf ein Verbot der rechtsextremen NPD beim Bundesverfassungsgericht einreichen. Der Entwurf werde der zuständigen Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern in ihrer nächsten Sitzung vorgestellt, sagte die Sprecherin des niedersächsischen Innenministeriums, Vera Wucherpfennig, am Freitag in Hannover. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat in diesem Jahr den Vorsitz der Innenministerkonferenz inne.

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Die Schriftsätze würden zurzeit vom Bevollmächtigten bearbeitet, sagte die Sprecherin. "Das ist im Zeitplan und geht in den nächsten Wochen auf den Weg." Der Bundesrat hatte im Dezember 2012 beschlossen, einen Verbotsantrag zu stellen und ihn notfalls auch ohne Unterstützung von Bundestag und Bundesregierung vorzubringen. Die Länderkammer will mit einer Materialsammlung belegen, dass die NPD verfassungsfeindlich ist.

Einen Antrag auf Verbot einer Partei können nur Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung einreichen. Die Bundesregierung entschied im März 2013, keinen eigenen Antrag zu stellen. Im April lehnte auch der Bundestag mit den Stimmen der schwarz-gelben Koalition einen Antrag ab, da CDU und FDP der rechtsextremen Partei eine zu geringe Bedeutung beimessen.

In der Geschichte der Bundesrepublik wurden bisher zwei Parteien in den 50er Jahren verboten: die Sozialistische Reichspartei und die Kommunistische Partei Deutschlands. Ein erster Versuch, die NPD zu verbieten, scheiterte 2003 an der Verstrickung von V-Leuten des Verfassungsschutzes in Führungsebenen der Partei.