Spiritueller Führer der israelischen Schass-Partei gestorben

Spiritueller Führer der israelischen Schass-Partei gestorben
Der spirituelle Führer der ultra-orthodoxen Schass-Partei Israels, Rabbi Ovadia Yosef, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 93 Jahren in einem Krankenhaus in Jerusalem, wie die Zeitung "Jerusalem Post" auf ihrer Internet-Seite berichtete.

"Das jüdische Volk hat einen der weisesten Männer dieser Generation verloren", bedauerte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Schass-Partei ist Koalitionspartei der Regierung Natanjahus.

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Ovadia Yosef galt als eine der der polarisierendsten Figuren Israels. Den Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 die US-amerikanische Stadt New Orleans zerstörte, bezeichnete er als "himmlische Strafe für die Schwarzen", weil sie gottlos seien. Netanjahu nannte er einmal eine "blinde Ziege".

Noch im hohen Alter eine wichtige politische Figur

1920 kam er als Abdullah Jossef in Bagdad zur Welt. Vier Jahre später zog die Familie nach Jerusalem, wo er unter ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Dennoch genoss er früh eine religiöse Ausbildung und wurde bereits mit 20 Rabbiner.

Rein äußerlich wirkte Ovadia, der stets Hut und einen mit goldenen Stickereien versetzten Kaftan trug, wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Noch im hohen Alter spielte er eine wichtige politische Rolle. Der Einfluss der Schass-Partei im Parlament machte ihn als Gesprächspartner attraktiv, zur Bildung politischer Mehrheiten musste die Partei immer wieder berücksichtigt werden.