"Europa als Festung auszubauen wird nicht funktionieren", sagte er der "Berliner Zeitung" (Samstagsausgabe). "Wir werden aber auch nicht die sozialen Probleme Afrikas bei uns lösen können. Der Vorfall zeigt erneut, dass die Entwicklungszusammenarbeit einen größeren Stellenwert bekommen muss", sagte Mißfelder.
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Der grüne Parlamentarier Christian Ströbele sagte der Zeitung: "Die europäischen Regierungen sind aufgefordert, etwas zu tun. Wenigstens die paar tausend Flüchtlinge, die es bis Europa schaffen, brauchen einen legalen Status und eine Arbeitserlaubnis." Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, forderte, Europa müsse ein solidarisches Aufnahmesystem entwickeln und die "Rückschieberei" beenden.
Die Flüchtlingskatastrophe vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa am Donnerstag hatte große Anteilnahme ausgelöst und Rufe nach einer humaneren Flüchtlingspolitik laut werden lassen. Ein Flüchtlingsschiff mit rund 500 Passagieren war in Brand geraten und anschließend gekentert. Italiens Innenminister Angelino Alfano gab die Zahl der bislang geborgenen Toten am Freitag mit 111 an. Im Rumpf des gekenterten Schiffes sollen Dutzende weitere Leichen liegen. 155 Flüchtlinge überlebten das Unglück.