Amnesty-Bericht: Frankreich geht immer härter gegen Roma vor

Amnesty-Bericht: Frankreich geht immer härter gegen Roma vor
Frankreich hat nach Angaben von Amnesty International in diesem Jahr so viele Roma-Unterkünfte aufgelöst wie nie zuvor. In der ersten Jahreshälfte 2013 mussten mehr als 10.000 Menschen zwangsweise ihre provisorischen Siedlungen räumen, wie das Europabüro von Amnesty in Brüssel am Mittwoch berichtete.

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"In den meisten Fällen boten die Behörden keine alternativen Wohnungen an", heißt es in dem Bericht. Es entstehe ein Teufelskreis: Den Menschen bleibe nichts übrig, als an einem anderen Ort das nächste informelle Lager aufzuschlagen.

Nach Angaben von Amnesty leben in Frankreich derzeit etwa 20.000 Roma, die größtenteils aus Rumänien, Bulgarien und anderen Balkanländern kommen. Zurück in ihre Heimatländer könnten die Menschen nicht, da sie dort bittere Not und Diskriminierung erwarte, erläuterte Amnesty. Die Menschenrechtsorganisation forderte die französische Regierung auf, gesetzlich ein Verbot von Zwangsräumungen festzuschreiben.

Amnesty: Hollande hat Versprechen nicht gehalten

Sie warf Präsident Francois Hollande Wortbruch vor: Dieser habe bei seinem Amtsantritt 2012 versprochen, es werde hinsichtlich der Roma "Veränderungen im Ton und in der Politik" geben. Geändert habe sich jedoch nicht viel. Amnesty berichtete vom Fall einer 26-jährigen vierfachen Mutter, die in den vergangenen zehn Jahren 15-mal die Wohnung wechseln musste. Die französische Praxis entspreche nicht den internationalen Menschenrechtsstandards, unterstrich die Organisation.