Mitarbeiter einer Projektgruppe um den Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter fanden heraus, dass der langjährige Präsident des Kinderschutzbundes, Walter Bärsch, auch Gründungsmitglied des pädophilenfreundlichen "Arbeitskreis Humane Sexualität" gewesen ist. Das berichtet die "Welt am Sonntag".
In die Amtszeit von Bärsch fällt 1985 auch die Veröffentlichung einer Ausgabe der Verbandszeitung "Kinderschutz aktuell", in der mehrere Autoren unter dem Konzepttitel "Spannungsfeld Sexualität" offen pädophile Positionen einnahmen. Unter anderem geht es in der Kinderschutz-Zeitschrift um die "liebevolle Sorge, die pädophile Männer für ihre kindlichen Partner empfinden".
Kinderschutzbund nimmt die Recherchen "sehr ernst"
Angesichts dieser Tatsachen müsse die Rolle des Kinderschutzbundes in der Debatte um Pädophilie "neu und kritisch" bewertet werden, heißt es in einem Papier der Göttinger Wissenschaftler.
Der Kinderschutzbund nimmt die Recherchen "sehr ernst". Der amtierende Präsident, Heinz Hilgers, erklärte, dass er den Vorwürfen persönlich nachgehen wolle. Die dubiose Mitgliedschaft seines Amtsvorgängers Bärsch sei ihm nicht bekannt gewesen.