"Die Führer der G-20-Staaten können angesichts der dramatischen Situation unseres geliebten syrischen Volkes nicht teilnahmslos bleiben", heißt es nach einem Bericht von Radio Vatikan in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Bis diesen Freitag treffen sich in St. Petersburg die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20). Russlands Präsident Putin ist Gastgeber.
Der Bürgerkrieg in Syrien dauere schon viel zu lange an, fügte Papst Franziskus nach Angaben des Vatikanischen Informationsdienstes hinzu. Es bestehe das Risiko, "dass nur noch mehr Leid auf diese Region zukommt, die schon bitter unter den Kämpfen leidet und dringend Frieden braucht". Franziskus richtete seine Bitte an alle anwesenden Staatschefs: "Finden Sie einen Weg, den Konflikt zu lösen und legen sie das sinnlose Streben nach einer militärischen Lösung beiseite."
"Ich bete für den Erfolg der Arbeit der G-20"
Das katholische Kirchenoberhaupt appelliert an die in St. Petersburg versammelten Politiker, "mit erneuertem Einsatz und mit Mut und Entschlossenheit nach einer friedlichen Lösung auf der Basis von Dialog und Verhandlungen auf beiden Seiten" zu suchen. Jede Regierung habe die moralische Verpflichtung, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um denen, die aufgrund des Konflikts leiden, humanitäre Unterstützung zukommen zu lassen, "innerhalb und außerhalb der Grenzen des Landes".
Zwar gehe es bei dem G-20-Gipfel in St. Petersburg in erster Linie um wirtschaftliche Fragen, räumte Franziskus ein. Er hoffe aber, dass bei dem Treffen die Lage im Nahen Osten und vor allem in Syrien nicht vergessen werde, unterstrich der Papst. Weiter heißt es in dem Brief: "Ich bete für den Erfolg der Arbeit der G-20 zu diesem Anlass. Ich segne Sankt Petersburg und alle Teilnehmer und Staatsangehörigen, die zu dem Treffen kommen sowie sämtliche Aktivitäten, die Russlands während seines Vorsitzes bei den G-20 im Jahr 2013 ausübt. Ich bitte Sie, beten Sie für mich."