Der Ex-Präsident muss sich wegen Mordes, krimineller Verschwörung und Beihilfe zum Mord verantworten. Musharraf, der persönlich vor Gericht erschien, bestritt die Vorwürfe. Die Anklage eines ehemaligen Armeechefs ist ein beispielloser Vorgang in Pakistan, das fast die Hälfte seiner Geschichte unter Militärherrschaft stand.
###mehr-artikel###
Die Politikerin Benazir Bhutto war 2007 bei einem Terroranschlag während einer Wahlkampfveranstaltung in Rawalpindi ums Leben gekommen. Musharraf, der damals Präsident war, wird vorgeworfen, nicht ausreichend für die Sicherheit der früheren Premierministerin und politischen Rivalin gesorgt zu haben.
Musharraf, der Pakistan zwischen 1999 und 2008 regierte, steht seit Monaten in Pakistan unter Hausarrest. Er war im März nach vier Jahren im selbstgewählten Exil in Dubai wieder in seine Heimat zurückgekehrt, um bei den Wahlen am 11. Mai anzutreten. Seine Kandidatur wurde jedoch nicht zugelassen. Gegen Musharraf laufen in Pakistan mehrere Gerichtsverfahren.
Die Anklage Musharrafs ist ein Testfall für Pakistans mächtige Armee und ihr Verhältnis zur demokratisch gewählten Regierung unter dem neuen Premierminister Nawaz Sharif. Sharif gilt als Erzfeind von Musharraf, der ihn 1999 in einem unblutigen Putsch als Regierungschef abgesetzt hatte.
Hunderte Polizisten säumten am Dienstag die Zufahrtstraßen zum Gericht in Rawalpindi. Sicherheitskräfte waren auch auf dem Dach von Musharrafs Fahrzeug postiert, als dieses vor dem Gerichtsgebäude vorfuhr. Radikal-islamische Terrorgruppen hatten erklärt, sie hätten ein Kommando von Selbstmordattentätern auf Musharraf angesetzt. Der Ex-General hatte sich 2001 auf die Seite der USA im Anti-Terror-Krieg gestellt. Wegen der Morddrohungen gegen Musharraf war die Anklage vor Gericht bereits verschoben worden.