Der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Michael Fuchs (CDU), sagte der "Berliner Zeitung" (Mittwochsausgabe), ein höherer Spitzensteuersatz und eine Vermögenssteuer träfen die Falschen. Solche Steuerbeschlüsse könnten dazu führen, dass Vermögende aus Deutschland abwandern.
Kapital werde auch für Investitionen verwendet und sei daher ein wichtiger Produktionsfaktor, erläuterte Fuchs. "Dafür sollten Vermögende nicht beschimpft werden", unterstrich der Vertreter des Wirtschaftsflügels in der Union.
Vorab bekanntgewordene Zahlen aus dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hatten am Dienstag die Diskussion über eine stärkere Besteuerung der Wohlhabenden befeuert. Dem Bericht zufolge werden die Reichen in Deutschland immer reicher. Zehn Prozent der Deutschen verfügen demnach über 53 Prozent des gesamten Privatvermögens, während 50 Prozent der Bürger auf einen Anteil von einem Prozent am Vermögen kommen.
Der Armuts- und Reichtumsbericht sei kein Argument für höhere Steuern, sagte Fuchs. "Alarmierend wäre der Bericht, wenn die Vermögenden nicht zum Ausgleich beitragen würden", argumentierte der CDU-Politiker: "Das tun sie aber: Die oberen zehn Prozent in der Einkommenspyramide tragen mehr als die Hälfte des gesamten Einkommensteueraufkommens."