Mit einer Unterschriftenaktion in Einrichtungen und Betrieben der evangelischen Kirche sowie einer Onlinepetition will ver.di gemeinsam mit diakonischen Mitarbeitervertretungen das Streikrecht und mehr Mitbestimmung durchsetzen, wie die DGB-Gewerkschaft am Freitag in Berlin mitteilte. Die christlichen Kirchen sind mit rund 1,3 Millionen Beschäftigten nach dem Staat der größte Arbeitgeber in Deutschland.
Mit der Aktion soll der Druck auf die Kirchen erhöht werden. Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt vom November 2012 gilt in den Kirchen nur ein eingeschränktes Streikrecht. Löhne und Gehälter werden nicht mit DGB-Gewerkschaften ausgehandelt, sondern in sogenannten Arbeitsrechtlichen Kommissionen der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie.
ver.di verspricht sich stärkere Position
Ver.di und kirchliche Arbeitnehmervertreter streben Tarifverhandlungen wie in der Privatwirtschaft an, weil sie sich dadurch eine stärkere Position versprechen. Auch fordern sie Betriebsräte wie in nicht-kirchlichen Betrieben. "Wir fordern gleiche Rechte für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer", sagte Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand. Die Kirche solle dies in ihren Kirchengesetzen entsprechend regeln.
Die gesammelten Unterschriften sollen am 9. November auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Düsseldorf übergeben werden.