Soziologe: Lage der Asylsuchenden in Deutschland äußerst prekär

Foto: dpa/Bernd Settnik
Soziologe: Lage der Asylsuchenden in Deutschland äußerst prekär
Die Bedingungen, unter denen Asylsuchende in Deutschland leben, sind nach Einschätzung des Migrationssoziologen Ludger Pries in aller Regel äußerst prekär.

Aus Mangel an Kontakt mit der Bevölkerung entstehe zudem eine "Spirale des wechselseitigen Misstrauens", kritisierte der stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Migration und Integration (SVR) am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur.

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Die Residenzpflicht und die Unterbringung in Sammelunterkünften führe zu einer prekären Lage der Flüchtlinge, sagte Pries. Auch die Bevölkerung werde nicht angemessen darüber aufgeklärt, aus welchen Ländern und unter welchen Bedingungen diese Menschen fliehen mussten. Deswegen fehle es an Verständnis.

"Das lässt natürlich Politiker dann eher zusammenzucken und sagen 'Wir nehmen uns dieses Themas gar nicht an', oder sie nutzen sogar noch populistisch die Stimmung der Menschen", sagte der Soziologe. Statistisch könne nicht nachgewiesen werden, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Höhe der Sozialhilfesätze im Zielland und der Migration gibt. Häufig sei zudem der Übergang zwischen den Gründen für eine Flucht fließend, seien es politische oder wirtschaftliche Motive oder rassische Verfolgung. Das gelte vor allem für die Gruppe der Roma.