Die Bewältigung der Aufgaben der Gedenkstätten werde jedoch wegen unzureichender Finanzierung immer schwieriger, sagte der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, am Dienstag in Oranienburg.
Etaterhöhung notwendig
So habe die Zahl der langfristig beschäftigten Mitarbeiter von 72 im Gründungsjahr 1993 auf inzwischen nur noch 57 verringert werden müssen, während zugleich die Aufgaben der Stiftung zugenommen hätten, sagte Morsch. Zwar hätten das Land Brandenburg und der Bund immer wieder zusätzliche Mittel bereitgestellt. Notwendig wäre jedoch, den Etat von derzeit rund 5,8 Millionen Euro im Jahr um 300.000 bis 500.000 Euro zu erhöhen, sagte Morsch.
Die finanzielle Ausstattung der Gedenkstätten werde ihrer Bedeutung als moderne zeithistorische Museen nicht gerecht, betonte er. So werde viel zu wenig beachtet, dass Brandenburg bei der Umgestaltung der Gedenkstätten bundesweit Pionierarbeit geleistet habe. "Die volle Anerkennung wird immer noch versagt."
Seit 1993 seien in Baumaßnahmen der Stiftung wie die Sanierung der KZ-Gedenkstätten rund 61 Millionen Euro investiert worden, sagte Morsch weiter. Knapp 39 Millionen Euro seien dabei für die Gedenkstätte Sachsenhausen und rund 21 Millionen Euro für die Gedenkstätte Ravensbrück verwendet worden.
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten feiert 20-jähriges Bestehen
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten feiert ihr 20-jähriges Bestehen am 26. Februar mit einem Festakt in Potsdam. Als Festredner wird der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, erwartet.
Auch neue Dauerausstellungen sind 2013 geplant. Unter anderem will die Stiftung in Ravensbrück im April eine Schau zum 68. Jahrestag der Befreiung eröffnen. Zu den besonderen Exponaten gehören unter anderem ein katholischer Rosenkranz aus kleinen Kugeln aus Brotteig und ein Kissen, das eine Häftlingsfrau nach der Befreiung aus ihrer Haftkleidung genäht hat.