Die Kirche habe ihren Antrag auf einstweilige Verfügung zurückgezogen, mit dem sie ihm diese Behauptung verbieten lassen wollte, sagte Pfeiffer der Koblenzer "Rhein-Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
Er bekräftigte seine Absicht, eine eigene Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche vorzulegen. Täglich meldeten sich weitere Opfer bei dem von ihm geführten Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, um an der Untersuchung mitzuwirken, sagte er. Die katholische Kirche hatte nach dem Zerwürfnis mit Pfeiffer angekündigt, den Missbrauchsskandal nun von einer anderen Institution wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen.
Das Kriminologische Institut sollte ursprünglich im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche untersuchen. Pfeiffer weigerte sich jedoch, Forschungsergebnisse nur mit schriftlicher Genehmigung des Verbandes der Diözesen zu veröffentlichen, und warf der katholischen Kirche Zensur vor. Die Bischöfe beendeten daraufhin vor rund zwei Wochen die Zusammenarbeit.
Der nun zurückgezogene Antrag auf einstweilige Verfügung dürfte nach Pfeiffers Angaben für die katholische Kirche teuer werden. Weil der Kriminologe nicht wusste, bei welchem Landgericht der Antrag auf einstweilige Verfügung eingehen würde, hinterlegten seine Anwälte vorsichtshalber an allen 118 deutschen Landgerichten sogenannte Schutzschriften, mit denen er sich dagegen wehren wollte. Die Kosten kämen jetzt vermutlich auf die katholische Kirche zu.