Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, war 2011 bei gut jedem vierten Klienten einer Schuldnerberatung (27 Prozent) Arbeitslosigkeit die Hauptursache für die finanzielle Notsituation.
Aber auch andere Ereignisse wie zum Beispiel Trennung, Scheidung sowie der Tod des Partners (zusammen 14 Prozent) oder eine Erkrankung, Sucht oder ein Unfall (zwölf Prozent) führten häufig zu Überschuldung. Unwirtschaftliche Haushaltsführung (elf Prozent) und gescheiterte Selbstständigkeit (acht Prozent) waren weitere bedeutende Faktoren.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren acht Prozent der Menschen, die Hilfe bei einer Schuldnerberatung suchten, noch keine 25 Jahre alt. Im Gegensatz zu den anderen Altersgruppen war bei den jungen Erwachsenen überdurchschnittlich häufig eine unwirtschaftliche Haushaltsführung der Auslöser für die kritische finanzielle Situation. Gut jede fünfte Überschuldung bei den Unter-25-Jährigen war darauf zurückzuführen. Hauptgrund der Überschuldung war aber auch in dieser Altersgruppe die Arbeitslosigkeit (29 Prozent).
Bundesbürger, die im Jahr 2011 von einer Beratungsstelle betreut wurden, hatten zu Beginn ihrer Beratung durchschnittlich fast 35.000 Euro Schulden. Kreditinstitute waren die bedeutendsten Gläubiger der Schuldner: 56 Prozent der Schulden entfielen auf Banken. Einen Anteil von jeweils zehn Prozent machten Inkassobüros und öffentliche Gläubiger aus. Bei den unter 25-jährigen waren allerdings die Schulden bei Telefongesellschaften (19 Prozent) noch höher als bei Kreditinstituten (18 Prozent).