Auch Deutschland käme bei einem Austritt der Griechen nicht so ungeschoren davon wie oftmals vermutet, fügte Ernst hinzu. Die Arbeitslosenrate 2014 würde sich im Vergleich zu 2011 um gut 26 Prozent auf neun Prozent erhöhen und über Jahre auf diesen hohen Niveau verharren.
Nach Berechnungen des ILO-Experten würde ein griechischer Ausstieg aus der Euro-Zone besonders dramatische Konsequenzen für die ohnehin schon von der Krise geschüttelten Länder Spanien und Portugal mit sich bringen. So erwartet Ernst in Spanien für das Jahr 2014 eine Arbeitslosenquote von 27,7 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit würde sogar auf 51,3 Prozent ansteigen. Auch in Portugal würde die Zahl der Job-Suchenden im Vergleich zum Jahr 2011 um gut sechs Prozent höher liegen, sagte Ernst.
Bei einem vollständigen Auseinanderbrechens der Euro-Zone wären die Konsequenzen für den Arbeitsmarkt laut ILO noch verheerender. Die Arbeitslosenquote in Deutschland würde 2014 auf 11,3 Prozent steigen und über die folgenden Jahre in dieser Höhe bleiben. Ende des vergangenen Jahres lag sie noch bei 7,1 Prozent. Frankreich müsste annähernd 17 Prozent Arbeitslosigkeit ertragen, Spanien sogar einen Wert von 36,9 Prozent.
Die jugendlichen Arbeitnehmer wären bei einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone die Haupt-Leidtragenden, unterstrich Ernst. Während in Deutschland etwa zehn Prozent (Durchschnitt 2011: 5,9 Prozent) arbeitslos würden, stiegen die Werte in Frankreich auf gut 34 Prozent, in Italien auf fast 38 Prozent und in Spanien auf über 59 Prozent.