Die geringfügigen Beschäftigungen hinderten Mütter am beruflichen Aufstieg, sagte die Ministerin in einem Interview, das in der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" erscheint. "Die meisten Frauen wollen nach der Babypause in Teilzeit arbeiten. Und landen dann in einem Minijob."
Keine Brücke in den Arbeitsmarkt
Schröder zufolge ist der Minijob in den seltensten Fällen eine Brücke in den Arbeitsmarkt. "Stattdessen sehen wir Klebeeffekte: einmal Minijob - immer Minijob", kritisierte die Ministerin in dem Gespräch mit ihrer Amtsvorgängerin Ursula Lehr und der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU). Es stammt aus einem Vorabdruck des Buches "Mama zahlt", das am 14. Januar im Herder-Verlag erscheint. Die Ministerin kritisierte "falsche Anreize", die von Minijobs ausgingen. Sie widersprächen der gesellschaftspolitischen Grundbotschaft, wonach heute jede Frau ihre Familie auch allein ernähren können müsste.
Die Zahl der Minijobber in Deutschland ist zuletzt leicht gesunken. Laut der Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) gab es am 30. September rund 6,8 Millionen Minijobber. Das waren 1,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Schröder forderte zudem die Abschaffung von "Präsenzritualen" im Büro. In Deutschland seien Mitarbeiter in Unternehmen davon immer noch so eingeengt, dass sie nicht selbstbewusst zu ihren familiären Verpflichtungen stünden: "Nicht derjenige ist der beste Mitarbeiter, welcher am längsten hinterm Schreibtisch sitzt."