"Wir Europäer sollten das erste Halbjahr 2013 nutzen und mit den Verhandlungen über weitere Kapitel beginnen", sagte Westerwelle der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagsausgabe). "Sonst kann es uns leicht passieren, dass wir bald mehr Interesse an der Türkei haben als die Türkei an uns."
Das Land fordere zu Recht Fairness, Zuverlässigkeit und Respekt bei den seit 2005 laufenden Verhandlungen, sagte der Außenminister. Die Türkei habe im letzten Jahrzehnt eine "atemberaubende Erfolgsgeschichte" geschrieben. Sie könne eine "Brücke" in die islamisch geprägte Nachbarschaft Europas bilden. Problemfelder in den Verhandlungen über einen EU-Beitritt sind unter anderem die Frage der Meinungsfreiheit, die ungelöste Zypern-Frage und der Umgang der Türkei mit Minderheiten wie Kurden und Aleviten.