EKD-Ratsvorsitzender Schneider lehnt organisierte Sterbehilfe ab

EKD-Ratsvorsitzender Schneider lehnt organisierte Sterbehilfe ab
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat sich klar gegen eine gewerbliche Sterbehilfe gewandt.

"Wir müssen einen am Geld orientierten, kaltschnäuzigen Egoismus beim Umgang mit dem Tod verhindern", schreibt er in einer Internet-Kolumne für die evangelische Fernseh-Talkshow "Tacheles", die an diesem Dienstag in Hannover aufgezeichnet wird. Sie steht unter der Überschrift: "Organisierte Sterbehilfe: Segen für Leidende oder tödlicher Kommerz?"

In Deutschland dürfe es kein Geschäft sein, Menschen dabei zu helfen, sich umzubringen, schrieb Schneider. Christen hätten die Aufgabe, die Würde der Sterbenden zu achten und die Unverfügbarkeit des Lebens anderer Menschen zu wahren. Nach Ansicht des Vorsitzenden des Sterbehilfevereins Dignitas-Deutschland, Ludwig Minelli, geht es nicht ums Geschäft, sondern um die Menschenwürde. Jeder Mensch müsse selbst über seinen Tod entscheiden dürfen.

Die Aufzeichnung der Talkshow ist für Dienstag in der Marktkirche geplant. Der Sender "Phoenix" strahlt sie am 18. November um 13 Uhr aus. Neben Schneider und Minelli sitzen am Diskussionstisch der niedersächsische Justizminister Bernd Busemann (CDU) und der Schweizer pensionierte Pfarrer und Sterbehelfer Walter Felsenbeckh. "Tacheles" wird veranstaltet von der Evangelischen Kirche im NDR und getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der hannoverschen Landeskirche und der Klosterkammer Hannover.