Sie legten die Arbeit in vier Krankenhäusern und in einer Einrichtung der Jugendhilfe nieder, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di, die zu den Streiks aufgerufen hatte. Die Mitarbeiter fordern vor allem ein Ende des kirchlichen Sonderwegs beim Arbeitsrecht und den Einstieg in Tarifverträge für die landesweit rund 50.000 Beschäftigten.
In Diakonie und Kirche werden die Entgelte in einer paritätisch besetzten Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ausgehandelt. Ein Arbeitnehmer-Sprecher kritisierte, dass es seit mehr als zwei Jahren keine Tarifsteigerung gebe, obwohl die diakonischen Kliniken in einem Krankenhaus-Ranking des Magazins "Focus" überdurchschnittlich gut abgeschnitten hätten. Die Verhandlungen in der Kommission sind seit dem Frühjahr 2011 blockiert, weil die Arbeitnehmer-Vertreter das Gremium verlassen haben.
Kirche kritisiert Arbeitsniederlegung
Sprecher von Diakonie und Kirche kritisierten den Streik. Der hannoversche Diakoniechef Christoph Künkel sagte, die Arbeitnehmer hätten die Blockade durch ihren Boykott selbst herbeigeführt. Er und der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover luden ver.di ein, am kirchlichen Arbeitsrecht mitzuwirken. Die niedersächsischen Kirchen hatten in der vergangenen Woche eine Rechtsänderung beschlossen, um trotz der Blockade den Beschäftigten Gehaltssteigerungen zu ermöglichen.
Ver.di ist an den Verhandlungen bisher offiziell nicht beteiligt. Die Gewerkschaft unterstützt aber ihre Mitglieder unter den Beschäftigten der Diakonie. Zudem beansprucht sie ein Streikrecht, obwohl dies nach dem kirchlichen Sonderweg eigentlich nicht vorgesehen ist.