Stimmen für eine Bundespräsidentin

Stimmen für eine Bundespräsidentin

Berlin (epd). In Union und SPD mehren sich nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegels“ Stimmen für ein weibliches Staatsoberhaupt. Mit Blick auf die nächste Bundespräsidenten-Wahl Anfang 2027 sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) dem „Tagesspiegel“ (online): „Selbstverständlich wäre eine Frau in diesem Amt ein sehr gutes Signal für die Gleichstellung in unserem Land.“ Die Vorsitzende der Frauen in der SPD, Maria Noichl, wurde mit den Worten zitiert: „Nach zwölf Männern ist eine Frau wohl nicht zu früh.“

Auch Frauen aus CDU und CSU plädierten für ein weibliches Staatsoberhaupt: „Natürlich ist Deutschland reif für eine Bundespräsidentin“, sagte die Vorsitzende der Frauen-Union der CSU, Ulrike Scharf, der Zeitung. Die Vorsitzende der Frauen-Union Niedersachsen, Mareike Wulf (CDU), nannte es „ein extrem wichtiges Signal, wenn dieses Amt mit seiner enormen Symbolkraft erstmals mit einer Frau besetzt würde“.

Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier war im Februar 2022 von der Bundesversammlung in eine zweite, fünfjährige Amtszeit gewählt worden. Damit wird Anfang 2027 ein neuer Bundespräsident oder eine neue Bundespräsidentin gewählt. Steinmeier ist der zwölfte Bundespräsident in der Geschichte der Bundesrepublik und der fünfte, der sich nach der ersten Amtszeit zur Wiederwahl gestellt hatte.

Wie die nächste Bundesversammlung zusammengesetzt sein wird, steht indes noch nicht fest. Zu den 630 Bundestagsabgeordneten kommt eine gleich große Zahl von Vertretern aus den 16 Bundesländern hinzu. Zuvor finden noch Landtagswahlen in vier Bundesländern statt.