Mehrheit verbindet Positives mit Christentum

Ein Anker, ein Kreuz und ein Herz hängen an einer Metallstange
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Für viele Menschen ist das Christentum ein Anker oder eine Herzensangelegenheit. (Symbolbild)
Oster-Umfrage
Mehrheit verbindet Positives mit Christentum
Gut die Hälfte der Deutschen verbindet das Christentum weiterhin mit positiven Werten. Das zeigt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach.

Die Werte Nächstenliebe (59 Prozent), Wohltätigkeit (52 Prozent) sowie das Engagement für Benachteiligte (49 Prozent) würden von den Befragten mit christlichen Werten in Verbindung gebracht, heißt es in einer vom "christlichen Medienmagazin pro" in Auftrag gegebenen und am Mittwoch in Wetzlar veröffentlichten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. Jedoch sei die positive Wahrnehmung dieser und weiterer Aspekte vor 20 Jahren wesentlich höher gewesen.

Insgesamt spielten Religiosität und christlicher Glaube in der Gesellschaft eine immer geringere Rolle. Mehr als ein Viertel der in Deutschland lebenden Menschen (28 Prozent) glauben der Umfrage zufolge, "dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist". An die "Auferstehung der Toten im Reich Gottes" glauben danach aktuell noch 18 Prozent, hieß es weiter. Die Tendenz sei bei beiden Werten seit Jahren rückläufig.

Laut Umfrage interessieren sich auch nur wenige Menschen für Artikel oder Beiträge in den Medien, die Themen des Christentums behandeln: Nur knapp 30 Prozent der Gesamtbevölkerung nehmen danach überhaupt Medienbeiträge zu Sinn- und Glaubensfragen häufig oder gelegentlich wahr. Von denen, die solche Beiträge wahrnehmen, interessierten sich lediglich 25 Prozent für diese Themen. Bei den unter 30-Jährigen seien das sogar nur 17 Prozent.

In den vergangenen 20 Jahren haben den Angaben zufolge zugleich negative Einschätzungen zugenommen, die das Christentum mit "starrem Festhalten an althergebrachten Glaubenssätzen" (51 Prozent), einer "Rückwärtsgewandtheit" (45 Prozent) oder dem Aspekt der "Benachteiligung der Frau" (35 Prozent) verbinden. "Es ist, als ob sich ein Grauschleier über die Marke legt. Sie verblasst. Die Menschen haben eine schwächere Vorstellung davon, was Christentum bedeutet", erklärte Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach.

Einen positiven medialen Trend zeige die Allensbach-Umfrage dennoch: Immerhin 40 Prozent der Bevölkerung finde es sympathisch, wenn sich Prominente wie Sportler, Sänger oder Schauspieler öffentlich zu Gott oder ihrem christlichen Glauben bekennen und erklären, dass sie daraus Kraft schöpften, hieß es weiter.

Das Allensbach-Institut befragte den Angaben zufolge im Februar 2025 insgesamt 1.321 Personen mündlich-persönlich, die nach einem Quotenverfahren ausgewählt wurden. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren.